Hundstage und ein reifer Bock

Geschenkbuch und spannende Lektüre für Jäger und Naturfreunde: Erlebnisse und Erinnerungen rund um die Jagd in heimischen Revieren; mit Illustrationen des Thüringer Wildtiermalers Klaus-Peter Reif. Gefällig schon in der Aufmachung – mit Festeinband, Schutzumschlag und gar mit einem Leseband – kommen sie daher: die Jagderlebnisse Hundstage und ein reifer Bock von Harald Stenzel. Und fast schon festlich geht es weiter gleich im Vorwort. Da lässt der Verfasser keinen Zweifel daran, dass er bemüht ist, den „heute leider oft zerredeten Gedanken der Waidgerechtigkeit“ ein wenig zu befördern. Das ist ihm gelungen, „in unaufdringlicher Weise“ sogar, ganz wie er es im Vorwort angekündigt hat. Aber keine Bange – es zieht sich kein moralischer Heiligenschein durch das Buch. Harald Stenzel, der die weite Welt mit den Augen eines Tharandter Forstakademikers gesehen hat und sich für die Schönheit der Schöpfung zu begeistern weiß, fühlt sich in heimischen Revieren besonders wohl. Mag es nun etwa auf einen Bock in der Blattzeit gehen, mag er seiner Hündin auf der roten Fährte zu einem grimmen Bassen folgen oder kann er auf einer Reise nach Skandinavien dem Waidmannsheil eines Freundes auf Birkwild beiwohnen. Ebenso bodenständig wie feinsinnig schildert er die Begegnungen mit Landschaften, Wild(-tieren) und menschlichen Charakteren. Die Bleistiftzeichnungen des thüringischen Jagdmalers Klaus-Peter Reif runden den Stimmungskanon dabei gelungen ab. Apropos Thüringen: Ebenfalls dort gebürtig und aufgewachsen, bietet Harald Stenzel – wohl abwägend – durch Darlegung (nicht nur für ihn) beispielhafter Begebenheiten der jagdlichen Verhältnisse vor und nach der politischen Wende 1989 dem Leser Möglichkeiten, sich ein eigenes Urteil zum Jagdwesen zu bilden. Dieses Erstlingswerk Hundstage und ein reifer Bock – bis dato erschienen gelegentlich Jagderzählungen in der Zeitschrift „PIRSCH“ – besticht in jedem Fall durch Authentizität. Gute Unterhaltung wird allemal geboten und macht jetzt schon neugierig auf das, was Harald Stenzel hoffentlich auch künftig seinen Lesern präsentieren wird.