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Irrwege zum Ich

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Wandern ist zweifelsohne (fast) jedes Autors Lust. Was heute wanderfreudige Fernseh-Komiker und Sinn suchende Esoteriker mit starken Waden auf den Jakobsweg und in wilde Wälder lockt, ist ein Grundmotiv der Literaturgeschichte. Die ist voll von Fußgängern, die alle wissen: Wer etwas über die Welt, über sich selbst, über „des Weges Ende und des Lebens Ziel“ herausfinden will, der muss sich nicht nur selbst aufmachen – er muss auch auf jeden fahrbaren Untersatz verzichten. André Mumot schaut diesen Reisenden auf die Wanderschuhe und sammelt ihre Spuren über alle Epochengrenzen hinweg bis in die Gegenwart. In präzisen Einzelanalysen untersucht er Petrarcas „Besteigung des Mont Ventoux“ ebenso wie Schillers „Spaziergang“ und die Tradition des deutschen Wanderschaftsromans. Er begleitet die Gestalten Adalbert Stifters in die österreichische Bergwelt und hinein in die Krisen der Moderne, erhellt Kafkas „stehenden Sturmlauf“ und Thomas Bernhards finstere Versuche, Gehen und Denken zu einer Einheit zu bringen. Auch die Großstadtirrgänger laufen hier um ihr Leben – Edgar Allan Poes Mann der Menge ebenso wie die postmodernen Spielfiguren in Paul Austers „Stadt aus Glas“. Diese Literaturgeschichte des Gehens spürt im Vorbeigehen erstaunliche Konstanten über die Jahrhunderte hinweg auf. Und lässt auf den letzten Metern Christoph Ransmayr zeigen, dass der Weg zu Fuß auch heute noch zum existenziellen Abenteuer werden kann.

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ISBN
9783828896338

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Buchvariante

2008, paperback

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