Entwurf einer menschheitlichen Wirtschaftsordnung
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Bei diesem Werk handelt es sich um eine Diplomarbeit, die an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg geschrieben wurde. Regner vermisste bei den Vorlesungen eine Antwort auf die Fragen „Wozu und warum der Mensch Wirtschaft bereibt?“ So trieb ihn das Problem um „Wie kann ich ein gutes und richtiges Leben führen?“ - insbesondere angesichts der drängenden Probleme der Industrieländer (horrende Staatsverschuldung, Massenarbeitslosigkeit, Umweltverschmutzung, Überlastung der Sozialversicherungen, Zunahme von Armut usw.). Seine Lösung ist der Entwurf einer „menschheitlichen Wirtschaftsordnung“. Zuerst arbeitet er Prinzipien einer menschheitlichen Wirtschaftsordnung heraus, die er im Freiheitsprinzip und dem Prinzip der kleinen Einheit, dem Gerechtigkeitsprinzip, dem Arbeitsprinzip und dem Prinzip der Bescheidenheit vor der Umwelt findet. Sodann erfolgt eine Anlayse der beiden bekanntesten Wirtschaftsordnungen „Marktwirtschaft“ und „zentralverwaltete sozialistische Wirtschaft“ unter Beachtung der von ihm heruasgearbeiteten Prinzipien. Anschließend entwickelt er siene „menschheitliche Wirtschaftsordnung“. Dabei greift er auf das Konzeot von Produktionsgenossenschaften zurück. In Genossenschaften sind Kapitalgeber, Eigentümer, Entscheidungsträger und Leistungsempfänger identisch. Die Wirtschaft sollte deshalb genossenschaftlich organisiert werden. Die Anteile der Genossenschaften werden zu einem Drittel jeweils einem Sozialfonds, einem Mitarbeiterfonds und einem Staatsfonds übertragen werden. Weder Sozialversicherung noch Steuererhebungen sind dann notwendig. Es verbleiben Anreize zur Arbeit, da die Genosseb durch eigenes Anstrengen ihren Drittelanteil erhöhen können. Koordinationsverluste, Fehlleistungen von Ressourcen und Leistungslähmungen werden vermieden. ANhand von erfolgreichen Unternhemen, die produktionsgenossenschaftlich organisiert sind, zeigt er Erfolgsmöglichkeiten auf. Regners Ansatz beruht auf der republikanischen Freiheits-, Rechts- und Staatslehre. Das Buch ist verständlich, engagiert und klar geschrieben, eine ungewöhnliche, selbständige geistige Leistung. Die Praktikabilität mag man anzweifeln, aber die Probleme bei der Konzipierung von Wirtshaftsordnungen werden deutlich herausgearbeitet. Sein Betreuer (Prof. Schachtschneider) hat ein Vorwort geschrieben. Man kann Betreuer und Verfasser zu diesem Werk beglückwünschen, da es viele Denkanstöße zur Verbesserung unserer Wirtschaftsordnung gibt. Rezension von: Werner Lachmann. Wirtschaft und Ethik Mitteilungen der Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik e. V. 21. Jahrgang Nr. 1 Juni 2010