Der Künstler am Scheideweg
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Seit der Romantik spielt die Künstlernovelle in der deutschen Literatur eine herausragende Rolle. Anhand einer breiten Palette unterschiedlicher Künstlergestalten – Dichtern, Malern und Musikern – untersucht die Autorin der vorliegenden Studie das sich wandelnde Künstlerbild in markanten Erzählungen der letzten 200 Jahre. Von Wackenroders „göttlich“ inspiriertem Musiker Berglinger über Hoffmanns phantasiebedrohte Künstlerfiguren, Grillparzers, Stifters und Kellers gesellschaftliche Außenseiter sowie Thomas Manns Leistungsethiker Aschenbach bis hin zu Marie Luise Kaschnitz’ namenlosem Versager und Aussteiger in der Chinesischen Cinelle ergibt sich ein Künstlerbild, das alle Facetten des schöpferischen Triumphs und der existentiellen Gefährdung umfaßt. Die zentralen Themen der Studie bilden der Konflikt zwischen Kunst und Leben sowie die Stellung des Künstlers in der Gesellschaft. Darüber hinaus werden die Intentionen der Dichter und deren Verhältnis zu den geistig bestimmenden Kräften der Zeit beleuchtet. Es ist faszinierend zu verfolgen, wie sich die Kunstproblematik in der Moderne immer mehr zuspitzt und der Genialitätsanspruch der Künstler in Frage gestellt wird.