Ordnungspolitischer Wandel im stationären Sektor
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Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Politikwissenschaft (Dr. rer. Pol.). Zusammenfassung: Diese Promotionsarbeit beschäftigt sich anhand einer mehrdimensionalen Krankenhausstudie mit der Frage, inwieweit die Implementation des DRG-Fallpauschalensystems im Krankenhaus - kontextualisiert als Produkt und vorläufiger Endpunkt einer seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre anhaltenden Reformgesetzgebungsaktivität im bundesdeutschen Gesundheitswesen - eine Modifikation, Umgewichtung oder gar Neudefinition gesundheitspolitischer Zielvorstellungen im stationären Sektor befördert oder gar zur Durchsetzung verholfen hat. Dies wird untersucht anhand von Veränderungen des beruflichen Selbstverständnisses, des Wandels von Sicht- und Handlungsweisen sowie der Arbeitsbedingungen von Ärzten im Krankenhaus. Die Arbeit ist den Bereichen der Gesundheitssystemforschung, der Wohlfahrts- bzw. Sozialstaatstheorie und -forschung sowie der Politikfeldanalyse zuzuordnen. Entwickelt und operationalisiert wird ein Konzept des ordnungspolitischen Wandels, welches sich auf die Arbeiten von Hall (1993) und Döhler/Manow (1997) sowie Ansätzen und Theorien der Krise des Sozialstaats im Allgemeinen und des Gesundheitssystems im Besonderen stützt. Neben einer Aufarbeitung der relevanten Literatur und der gesundheitspolitischen Reformgesetzgebung bis hin zum Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz 2004 (GMG), wird mittels qualitativer Experteninterviews mit Krankenhausärzten in verschiedenen Bundesländern und einer repräsentativen Befragung hessischer Krankenhausärzte untersucht, ob der gegenwärtige Stand der Reformen im Allgemeinen und die Einführung des DRG-Entgeltsystems im Besonderen zu Veränderungen in der ärztlichen Leistungserbringung bzw. der Versorgungsqualität im Krankenhaus geführt haben, die als ordnungspolitischer Wandel qualifiziert werden können.