Logik des konstruktiven Sehens

Mit dieser Arbeit ist durch ein geometrisches Gerüst auf Erkenntnissuche gegangen worden. Fragen aus unserem natürlichen Umfeld wurden untersucht, die in ihrem Wirken den Lebensgewohnheiten angehören. Es sind Empfindungen und Beziehungen von Konstellationen zu Körperlichkeiten, die als gefühlte Raumordnungen ihre ästhetische Richtigkeit haben. Sehen, Fühlen und Hören empfinden wir in perspektivischer Harmonie. Ist Perspektive die Proportion des Goldenen Schnittes? Gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang mit Pi, da Perspektive von einem Punkt ausgeht? Wie kann man rein konstruktiv den Horizont ermitteln? Konstruktionszeichnungen bieten, außer dem anschaulichen Vergleich in den räumlichen Vorstellungen, immer auch eine untrügliche mathematische Kontrolle. Solchem Anliegen, in formalen Gedanken zum Raumempfinden Aufschluss zu suchen, ist auch für meine sonstige Arbeit als Hintergrundwissen interessant. Gestaltungsarbeiten mit Malerei und Plastik wurden weitläufig zu meiner künstlerischen Tätigkeit. 1942 in Schlesien geboren, spannte sich der Lebensweg meiner Lehrzeiten über eine Ausbildung als Kunstporzellanmaler in Meißen und dem anschließenden Studium in Berlin zum Grafiker. Es folgten Gestaltungsarbeiten im öffentlichen Raum bis zu Buchillustrationen für Naturbücher, und auch eine Tätigkeit als Dozent für Naturstudium an der Jugendkunstschule in Berlin.