Ruth Jacobi
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Es gilt eine Entdeckung zu machen: Die berühmte Fotografin Lotte Jacobi hatte eine Schwester, die ebenfalls professionell und mit hohem ästhetischen Anspruch fotografierte. Einer weit verzweigten jüdischen Fotografendynastie entstammend, war es ganz selbstverständlich, dass die beiden Töchter ebenfalls diesen Beruf ergriffen. Während aber Lotte sich selbst sehr gut in Szene zu setzen wusste, blieb Ruth, die nicht minder Begabte, lange im Schatten ihrer Schwester. Das Jüdische Museum Berlin präsentiert nun diese Fotografien von außerordentlicher Qualität. Das fotografische Werk Ruth Jacobis umfasst hauptsächlich Porträts, Reportage- und Reisefotografie sowie Experimentalaufnahmen. Begleitet werden die Bilder von einem ganz außergewöhnlichen Text: den Lebenserinnerungen Ruth Jacobis, die von ihrer Geburt und ihren Jugendjahren in Posen über ihre Ausbildungs- und erste Berufszeit in Berlin bis nach New York reichen, wo sie sich lange mit Gelegenheitsarbeiten durchschlug, bis sie endlich als Fotografin reüssierte. Der Reiz dieses autobiografischen Versuchs liegt nicht zuletzt in der unprätentiösen und klaren Sprache, die den ebenso sympathischen wie eigenwilligen Charakter der Autorin zum Ausdruck bringt.