Die mittelalterlichen Glasmalereien in Marburg und Nordhessen
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Der reich illustrierte Band behandelt über 800 Scheiben an 35 Standorten. Den künstlerischen Höhepunkt bildet die Farbverglasung der Elisabethkirche in Marburg mit ihren berühmten Glasmalereien aus spätromanischer und hochgotischer Zeit. Kaum minder bedeutend ist die Ornamentverglasung der Zisterzienserklosterkirche in Haina, die nach dem Altenberger Dom den größten Bestand ornamentaler Glasmalerei einer Ordenskirche in Deutschland bewahrt und einen exemplarischen Abriss über die Entwicklung dieser besonderen Gattung bietet. Daneben werden weniger bekannte Verglasungen in ihrer Bedeutung gewürdigt, so das von König Adolf von Nassau gestiftete Achsenfenster des Frauenklosters in Altenberg an der Lahn, die in Mainz angefertigte Chorverglasung der Limburger Wilhemitenkirche sowie die Glasmalereien der Hersfelder Stadtkirche, die hier erstmals in ihrer Gesamtheit rekonstruiert werden. Geographische, wirtschaftliche und politische Faktoren haben Nordhessen für die Aufnahme künstlerischer Strömungen aus den Nachbarregionen prädestiniert. Die Untersuchung erschließt folglich ein weiträumiges Netz künstlerischer Beziehungen zu den bedeutendsten Zentren in Niedersachsen, Westfalen und im Rheinland und lenkt damit den Blick auf das Phänomen der Mobilität von Künstlern und deren Produkten in einem vom Handel geprägten Land.