Schreibendes Leben
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„Im April 2006 ging ich durch einige Straßen Berlins, in denen eine Dichterin gewohnt hatte, die heute leider nahezu vergessen ist. Mein eigentliches Ziel war aber die Königstraße 3 in Zehlendorf, in der noch heute ihre schöne Villa steht …“ Clara Viebig (1860 – 1952) repräsentiert ein charakteristisches Kapitel deutscher Literaturgeschichte. Eindringlich und packend gestaltet die um 1900 meistgelesene deutsche Schriftstellerin Massenszenen und Schicksale wie keine andere. Bereits 1897 formulierte die Dichterin die Gedanken der noch jungen Frauenbewegung und wurde unbewusst zu einer ihrer Vorkämpferinnen. Zu ihrem 100. Geburtstag wurde Viebig von der Presse gewürdigt „als eine mutige Wegbereiterin und Weckerin eines neuen Sozialgewissens“, welche die soziale Wirklichkeit hinter den goldbronzierten Fassaden ihres Zeitalters entdeckt habe. Das Opus der Schriftstellerin ist ebenso vielfältig wie ihre Landschaften und Orte, und ihre deftige und präzise Sprache erinnert an den Stil eines zeitgenössischen Günter Grass. Mit diesem Buch gewährt Charlotte Marlo Werner Einblick in Viebigs schreibendes Leben – zur Unterhaltung und als historisches Dokument.