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Zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eroberten sich Elise und Helene Richter einen Platz in der akademischen und kulturellen Welt Wiens. An ihrem Lebensabend konnten sie auf eine erfolgreiche Karriere als Wissenschaftlerinnen und Publizistinnen zurückblicken. Mit dem Anschluss Österreichs an das »Deutsche Reich« 1938 waren Elise Richter, die erste Universitätsprofessorin Österreichs, und Helene Richter, die Anglistin und Theaterhistorikerin, als Jüdinnen den Verfolgungen der Nationalsozialisten ausgesetzt. Am Ende blieb ihnen nur noch ihre umfangreiche, bedeutende Privatbibliothek. Sie verkauften ihre Bücher in der Hoffnung, damit die fälligen Judenabgaben bezahlen zu können und der drohenden Deportation zu entgehen. Das Buch schildert den Lebensweg der Schwestern, der 1943 in Theresienstadt endete. Zugleich geht es der Frage nach, wie es dazu kam, dass sie den größten Teil ihrer Bücher 1941 an die tausend Kilometer entfernte Universitäts- und Stadtbibliothek Köln veräußerten. Detektivische Kleinarbeit und die Suche nach Spuren in tausenden von Büchern der größten Bibliothek Nordrhein-Westfalens waren nötig, um die Geschichte der Schwestern und ihrer Bibliothek schreiben zu können.

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