Einheit des Privatrechts, komplexe Welt: Herausforderungen durch fortschreitende Spezialisierung und Interdisziplinarität
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Die Auskoppelung von Spezialmaterien – häufig verbunden mit einer verstärkten Hinwendung zum Austausch mit Nachbarwissenschaften – steht in einem Spannungsverhältnis zum Ideal der Einheit des Privatrechts. Die innere Differenzierung des Privatrechts befördert vielfach eine Konsistenz auf anderer Ebene – sei es innerhalb eines bestimmten Lebensbereichs, sei es im Rahmen internationaler Rechtsvereinheitlichung. In Spezialmaterien entwickeln sich zudem häufig Vorbilder für neue Regelungsmodelle im allgemeinen Privatrecht – aus der Differenzierung entsteht so in der Folge eine neue Einheit. Die Herausforderungen, die sich aus all dem für die heutige Privatrechtswissenschaft ergeben, waren das Generalthema der 19. Tagung der Gesellschaft Junger Zivilrechtswissenschaftler in Zürich. Die Beiträge des Bandes dokumentieren die Ergebnisse der Tagung. Die Verfasser forschen nach den Besonderheiten von Spezialmaterien, untersuchen, wo Differenzierungen gerechtfertigt sind, und zeigen, wo andererseits durch Rückbesinnung auf allgemein-privatrechtliche Grundsätze verlorengegangene (oder geglaubte) Einheit wiederhergestellt werden könnte. Daraus entsteht ein facettenreiches Bild der Möglichkeiten und Grenzen, unter denen sich heute die Wertungseinheit im Privatrecht finden und fördern lässt.