Geschichten, die helfen, die Seele zu erkunden
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Vor über 200 Jahren beginnt Karl Philipp Moritz mit dem „Magazin zur Erfahrungsseelenkunde“ ein umfangreiches Projekt, um den mit der menschlichen Natur befassten Wissenschaften Beobachtungen und Erfahrungen in Form von Geschichten zur Verfügung zu stellen. Weit vor Sigmund Freud beschäftigt sich Moritz mit Träumen, Phantasien und dem Einfluss der Kindheitserlebnisse. „Wer sich zum eigentlichen Beobachter des Menschen bilden wollte, der müsste von sich selber ausgehen“ (Moritz). Diesen Grundgedanken setzt er im Magazin sowie in seinem autobiographischen Roman „Anton Reiser“ konsequent um. Die gegenwärtige pädagogische Biographieforschung macht wie Moritz Narrationen zum Ausgangspunkt erziehungswissenschaftlichen Nachdenkens. Dieses Buch interpretiert Magazin und Roman aus Sicht der narrativen und psychoanalytischen Pädagogik. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den Ich-Entwürfen des Autobiographen und Erfahrungsseelenkundlers. Nicht die Beschäftigung mit abstrakten Theorien und „leeren Spekulazionen“, sondern die Aufmerksamkeit auf das Individuelle, auf das „Ich“ der Geschichten ermöglicht pädagogisches Verstehen.