Das Liechtenstein-Syndrom
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Mehr als eine Steueraffäre - ein Wirtschaftskrimi ohnegleichen Am 14. Februar 2008 wurde der 64-jährige Vorstandsvorsitzende der Deut schen Post AG, verhaftet. Der Tat vorwurf lautete auf Steuerhinterziehung in Millionenhöhe im Zusammenhang mit Geldanlagen bei der LGT-Bank in Liechten stein. Bei ca. 150 weiteren Beschuldigten in München, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt fanden weitere Ermittlungen statt - aller dings ohne Beisein von Kamerateams. Der Staatsanwaltschaft liegen noch Dossiers zu 700 weiteren Personen vor. Die höchsten Einzelbeträge an beiseite geschafften Geldern liegen im zweistelligen Millionenbereich. Ins Rollen kam die Affäre so: Ein Informant bot DVDs mit 4.527 Datensätzen über Stiftungen und Institutionen den Nachrichtendiensten in Großbritannien, Kanada, Australien, Frankreich und der BRD an. Der BND war der erste, der zuschlug. Im Gegenzug erhielt der Informant fünf Millionen Euro (abzüglich 800.000 Euro Steuern) und eine neue Identität. Nach der Festnahme von Klaus Zumwinkel wurden die Vertre ter der großen Parteien nicht müde, öffentlich ihre Entrüstung zu äußern. Der Autor analysiert und geht den Fragen nach: 1. Weshalb wartete die Staatsanwaltschaft über ein halbes Jahr, ehe sie zuschlug? 2. Richtete sich der Schlag gegen die unabhängigen Staaten Liechtenstein und die Schweiz? 3. Wer hatte das ZDF von der Razzia informiert? 4. Weshalb wurde einer der mächtigsten Manager auf so spektakuläre Weise verhaftet? 5. Warum suchte die Staatsanwaltschaft keinen anderen, weniger bekannten Steuerbetrüger aus? 6. Weshalb wurden die Persönlichkeitsrechte von Klaus Zumwin kel derartig massiv verletzt? 7. Weshalb wurde die Identität des Informanten enthüllt? 8. Ist es zulässig, gestohlene Unterlagen in einem rechtsstaatlichen Verfahren zu verwenden? Usw. Aber es existieren verschiedene Hypothesen, die allesamt plau sibel klingen. Das Buch informiert ebenso detailliert wie spannend über alle Aspekte, die im Zusammenhang mit der Af färe Zumwinkel stehen und bietet Hintergrundinformationen, die derart komprimiert anderenorts nicht zu bekommen sind. Dabei geht der Autor weit über die Affäre Zumwinkel hinaus und untersucht das Liechtenstein-Syndrom, von dem Deutschland befallen ist, in seiner Komplexität.