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Wechselwirkungen zwischen Arzneimitteln und Mikronährstoffen

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Arzneimittelwechselwirkungen werden in den letzten Jahren zunehmend als ein bedeutendes Problem der Pharmakotherapie erkannt. Der Fokus richtet sich dabei bisher hauptsächlich auf die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Pharmaka. Arzneimittel können sich jedoch nicht nur gegenseitig beeinflussen, sondern auch mit Nahrungsmitteln bzw. den in ihnen enthaltenen Mikronährstoffen interagieren. Dies kann z. T. erhebliche Folgen für die Mikronährstoffversorgung, aber auch für die Wirkung der Arzneimittel haben. So können zahlreiche Arzneimittel den Vitamin-, Mineralstoff- und Spurenelementstatus beeinträchtigen. Hieraus resultierende Nährstoffdefizite können sich nachteilig auf den Krankheitsverlauf auswirken und unter Umständen unerwünschte Nebenwirkungen von Pharmaka mit begründen. Insbesondere wenn Medikamente längerfristig eingenommen werden müssen, sollte dies Anlass für eine sorgfältige Überprüfung der Mikronährstoffversorgung sein. Auf der anderen Seite kennt man eine Reihe von Nahrungsmitteln, die aufgrund bestimmter Bestandteile die Wirkung eines Arzneimittels abschwächen. Sie dürfen daher nicht zusammen mit dem betreffenden Medikament aufgenommen werden. Verschiedene Nährstoffe sind auch in der Lage, die Wirkung eines Arzneimittels zu unterstützen oder zu verbessern. Einige dieser Nährstoffe lassen sich auf diese Weise gezielt nutzen, um Medikamente einzusparen. Seit den 1960er Jahren bis heute haben wissenschaftliche Studien für eine Vielzahl von Arzneimittelgruppen Wechselwirkungen mit Mikronährstoffen nachgewiesen. Hierzu zählen Kardiaka, Antihypertonika, Lipidsenker, orale Kontrazeptiva, Antibiotika, Antidiabetika, Antirheumatika, Corticoide und Magen-Darm-Mittel. Der praktische Stellenwert dieser vielfach unterschätzten Thematik ist damit offensichtlich und wird angesichts steigender Morbiditätszahlen durch die Verschiebung der Alterspyramide in Zukunft weiter zunehmen. Informationen über mögliche Arzneimittel-Nährstoff-Interaktionen und die sich hieraus ergebenden individuellen Nährstoffempfehlungen stellen daher einen wichtigen Bestandteil des Beratungsgespräches bei der Verordnung und Abgabe von Arzneimitteln in der Arztpraxis und Apotheke dar. Die Vorteile für den Patienten liegen in einer optimierten Arzneimittelwirkung, der Verhinderung Pharmako-induzierter Mikronährstoffdefizite und der Abschwächung unerwünschter Nebenwirkungen – Faktoren, die sich positiv auf die Lebensqualität der Patienten auswirken und letztlich die für den angestrebten Therapieerfolg notwendige Medikamenten-Compliance fördern.

Parameter

ISBN
9783930620531
Verlag
Reglin

Kategorien

Buchvariante

2009

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