GrenzÜberschreitungen
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Sind internationale Aktivitäten für die Menschenrechte oder der weltweite Kampf gegen die Sklaverei problematisch, weil sie sich über Kulturen oder nationale Souveränitäten anderer Länder hinwegsetzen; weil mächtige Staaten oder Gruppen die entsprechenden humanistischen Werte schwächeren Gruppen immer wieder aufzwingen? Wie legitim sind internationalistische Ansätze und wie sehr sind sie doch einer eurozentristischen Weltsicht verhaftet? Susan Zimmermann wirft einen neuen Blick auf die Geschichte der Auseinandersetzung internationaler Organisationen und Bewegungen mit den Strukturen globaler Ungleichheit. Dabei überschreitet sie disziplinär begrenzte Horizonte und tritt heraus aus den wissenschaftlichen und politischen Scheingefechten zwischen VertreterInnen globaler Reform- und Veränderungsansprüche einerseits und KritikerInnen globaler Ungleichheit andererseits. Welche Rolle kam grenzüberschreitenden Reformbestrebungen in der Geschichte der europäischen Expansion und der Globalisierung des Kapitalismus zu? Wie hing dies mit dem politischen Charakter der jeweiligen Bewegungen und Organisationen zusammen? Welchen Beitrag leisteten die Internationalismen zur Infragestellung von Machtbeziehungen und sozialer Ungleichheit in verschiedenen Teilen der Welt? Welche Rolle spielten sie in der fortgesetzten Transformation des internationalen Systems? Das Buch widmet sich diesen Fragen mit Blick auf Innenleben, Weltsicht und internationale Politik ausgewählter Organisationen und Bewegungen. So trägt es dazu bei, dass die Internationalismusforschung, die neue transnationale Geschichtsschreibung und die 'global studies' ihre Orientierung an den Machtzentren des internationalen Systems überwinden.