Was hilft bei Kinderdelinquenz?
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Die Studie widmet sich der Frage, unter welchen Umständen Kinder straffälliges Verhalten aufgeben und wann eine Fortsetzung oder gar eine dauerhafte Delinquenzkarriere wahrscheinlich ist. Kinderdelinquenz gilt als episodenhaftes und weit verbreitetes Phänomen, kann jedoch den Einstieg in eine kriminelle Karriere bedeuten. Über die Bedingungen für gelingende Bearbeitung und Intervention gibt es kaum empirisch fundierte Belege. Beharrlich hält sich die Vorstellung einer Dynamik, in der eine zunehmende Anzahl von Straftätern durch immer schwerere Delikte immer früher auffällig wird. Der vorliegende Band untersucht auf Basis einer qualitativen Follow-Up-Studie die Frage, unter welchen Umständen Kinder straffälliges Verhalten aufgeben und wann eine Fortsetzung oder gar eine dauerhafte Delinquenzkarriere wahrscheinlich ist. Im Fokus stehen das familiale Miteinander, die familialen Aushandlungen und Reflexionen aus der Perspektive der befragten Kinder und Eltern. Ausgeleuchtet werden Aspekte und Prozesse, welche die familiale Bearbeitung des Delinquenzverhaltens mitbestimmt haben und die als zentrale Schlüsselfaktoren in das Bearbeitungshandeln integriert wurden. Die Rolle der Peers wird dabei ebenso berücksichtigt wie der rechtlich-formelle Eintritt in das Strafmündigkeitsalter. Kontrastive Fallbeispiele eröffnen interessante Einblicke in die komplexen Wirkungszusammenhänge der Delinquenzbearbeitung und machen auf externe Unterstützungsbedarfe und Handlungsmöglichkeiten der Jugendhilfe aufmerksam.