Kaspar Schotts Rechenbüchlein
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Kaspar Schott (1608–1666) war ein bedeutender Professor der Mathematischen Wissenschaften an der Universität Würzburg. In 13 umfangreichen Werken von insgesamt etwa 10000 Seiten stellte er Altes und Neues aus Mathematik, Naturwissenschaften und Technik ausführlich und interessant dar. Zu ihnen gehörte auch die 1663 in Würzburg erschienene Arithmetica practica generalis ac specialis, ein erfolgreiches umfangreiches Rechenbuch für Anfänger. Als zu Beginn des 18. Jahrhunderts die Jesuiten der „Österreichischen Provinz“ bemerkten, dass viele Jungen, die sich um die Aufnahme in ein Jesuitenkolleg bemühten, nur unzureichende Kenntnisse in Mathematik und Latein aufwiesen, hatten sie die Idee, ihnen kurze Rechenbücher in lateinischer Sprache anzubieten, in denen sowohl die Mathematik als auch das Latein einfach waren. Als Vorlage wählten sie Schotts Rechenbuch. Ein unbekannter Bearbeiter nahm die notwendigen Kürzungen vor, und so entstand 1707 in Wien die erste Ausgabe von Kaspar Schotts Rechenbüchlein. Bis 1777 erschien es in zahlreichen Ausgaben in ungarischen Druckereien, die in enger Verbindung zu Jesuitenkollegs standen. So kam hundert Jahre nach der Arithmetica in Ungarn auch bei der Druckerei der jesuitischen Universität in Tyrnau eine Ausgabe von Kaspar Schotts Rechenbüchlein heraus, das durch eine Sammlung interessanter Aufgaben bereichert worden war. Dieses äußerst seltene und bis heute weitgehend unbekannte Rechenbuch wird hier als Faksimile angeboten und in deutscher Übersetzung leicht zugänglich gemacht. In Anmerkungen wird es kommentiert und werden Beziehungen zu bekannten historischen Rechenbüchern hergestellt. So ist das vorliegende Buch ein Beitrag zur mathematikhistorischen Forschung. Mit seinen einfachen Erklärungen, Beispielen und Problemen kann Schotts Rechenbüchlein noch heute Freude am Rechnen vermitteln. Es kommt damit z. B. auch für ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Mathematik- und Lateinunterricht im Gymnasium in Frage.