Massenmord und Lagerhaft
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Das Bild vom Großen Terror ist seit den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts von den Schauprozessen gegen die alten Bolschewiki und die neuen Eliten der Sowjetunion geprägt. Abseits öffentlicher Aufmerksamkeit wurde jedoch auch zahlenmäßig ein ganz anderer Terror ausgeübt: die geheimen „Massenoperationen“ der Jahre 1937-1938. Erst seit Ende der Sowjetunion wurde nach und nach bekannt, dass in diesen Jahren ganze nationale Gruppen und Hunderttausende einfacher, unangepasster Bürger einer bürokratisch organisierten Verfolgung unterlagen. Sie werden keinen Solzenicyn finden, weil sie lautlos und unbemerkt verschwanden. Der Band dokumentiert und kommentiert die Durchführung der „Massenoperation“ zur Ausmerzung von „Kulaken, Kriminellen und anderen antisowjetischen Elementen“. Ausgelöst wurde sie durch einen vom Politbüro der kommunistischen Partei gebilligten Befehl des Volkskommissars für innere Angelegenheiten Ezov vom 30. Juli 1937. Ihr fielen bis zu ihrer Beendigung im November 1938 fast 800.000 Menschen in Schnellverfahren zum Opfer.