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Die Gesellschaft der Überlebenden

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Svenja Goltermann erschließt in einem packenden Buch einen blinden Fleck der deutschen Zeitgeschichte: die Gewalterfahrungen deutscher Soldaten im Zweiten Weltkrieg und deren Auswirkungen auf die Rückkehrer und ihre Familien. Sie beleuchtet die Frage, welche Rolle diese Erfahrungen für das Selbstverständnis der Deutschen als Täter und Opfer spielten. Während die Forschung zunehmend die Opferperspektive der Deutschen betrachtet, fokussiert Goltermann auf die Nachwirkungen der Gewalterfahrungen bei heimkehrenden Soldaten. Durch ungenutztes Quellenmaterial, insbesondere die Krankenakten psychiatrisch behandelter Soldaten, wird deutlich, wie herausfordernd die Reintegration in den Alltag für die Betroffenen und ihre Angehörigen war. Einfühlsam und ohne moralische Vorurteile lässt sie die Zeugnisse von Gewalt, Schuld und Hilflosigkeit zu Wort kommen. Zudem zeigt sie auf, warum die damalige Psychiatrie psychische Leiden nicht mit dem Krieg in Verbindung brachte und welche politischen und gesellschaftlichen Konsequenzen dies hatte. Spannend wird auch die Konkurrenz zwischen den Rentenansprüchen der Kriegsheimkehrer und den Entschädigungsansprüchen der Holocaust-Opfer thematisiert. Goltermann legt damit ein wichtiges Werk zur deutschen Zeitgeschichtsschreibung vor, das die Erinnerung an den Krieg und seine Verbrechen neu beleuchtet.

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Die Gesellschaft der Überlebenden, Svenja Goltermann

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2010
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