Der Abschied von der Dienstleistung aus einer Hand
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Allen Arbeitsuchenden »Dienstleistungen aus einer Hand« zu bieten – das war das zentrale Ziel bei der Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe im neuen Rechtskreis des Sozialgesetzbuchs II (SGB II). In vier Fünfteln aller Gebietseinheiten wird dieses Ziel durch Arbeitsgemeinschaften (ARGEn) zwischen örtlicher Arbeitsagentur und Kommune verfolgt, doch hat das Bundesverfassungsgericht Ende 2007 dieses Modell für verfassungswidrig erklärt. Laut Koalitionsvertrag vom Oktober 2009 sollen die ARGEn aufgelöst werden; stattdessen sollen Arbeitsagentur und Kommune ihre jeweiligen SGB-II-Aufgaben getrennt voneinander wahrnehmen. Welche Folgen kann das haben, welche Probleme sind dadurch zu erwarten? Dieses Buch kann erstmals mit empirischen Antworten aufwarten, denn in einer kleinen Minderheit von Gebietseinheiten wird die getrennte Aufgabenwahrnehmung bereits seit Längerem praktiziert. Exemplarische Fälle jener Sonderform stehen im Zentrum dieser Untersuchung. Sie lotet das Spannungsfeld von Kooperation und Konkurrenz zwischen den Aufgabenträgern aus, macht auf Friktionen und Dysfunktionalitäten aufmerksam und liefert damit wichtige Hinweise für die Ausgestaltung der künftigen SGB-II-Aufgabenwahrnehmung.