Canon für alle Götter
Autoren
Mehr zum Buch
Die Erzählungen der Religionen in ihren nach wie vor geltenden Canons, allen voran das Christentum, galten und gelten noch immer für ihre Schäfchen, die weder lesen noch schreiben konnten, die bildungsfern gehalten wurden und denen zum Wohle der Herrschaft Mühsal und Arbeit als bittere Vorstufe zum herrlichen Himmel offenbart wurde. Dies wirkt nicht mehr in einer Wissensgesellschaft, deren Informationen mit Lichtgeschwindigkeit die Welt umrunden, deren Unterschicht gar, die sich gemeinhin mit Bildungsmangel verstümmelt, mit Funk- und Fernsehgeräten jegliche Information erlangen könnte. Diese Erzählungen haben ihre Vertreter dazu gebracht, Wissenserwerb, der nicht in den heiligen Canon passte, als Ketzerei zu verhindern sogar mit dem Tode zu bestrafen. Schaut man in die Welt mit dem Stand des heutigen Wissens, so gibt es große Wunder und Rätsel, Dinge jenseits unserer Wahrnehmung, jenseits unserer Vorstellung. All das gereicht zur Gestaltung von wunderbaren numinosen Bildern des Glaubens für jeden, der sich in der Welt nicht allein und mit eigenen Bildern bewusst und fröhlich zu bewegen vermag und seiner Liebe zu Göttern folgend sich in deren Obhut begibt. Es gibt viele Götter in der Welt der Menschen. Wer nur an einen glaubt, ist Atheist für alle anderen. Welcher aber hat recht? Alle Götter sind es wert, von allen Menschen geliebt zu werden – zumindest to-leriert. Alltheisten sind global Gläubige. Ihnen gehört die Zukunft.