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Die Grablegen des hessischen Fürstenhauses

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Die Grablegen des hessischen Fürstenhauses sind historisch und kunsthistorisch bedeutende Zeugnisse ihrer jeweiligen Zeit. In den Augen ihrer Erbauer dienten sie hauptsächlich zur Repräsentation der Dynastie, ob sie im Landgrafenchor der Elisabethkirche in Marburg errichtet wurden oder - nach der Reformation und der Teilung Hessens unter die vier Söhne Philipps des Großmütigen - in den Hauptkirchen ihrer Residenzstädte in Kassel, Marburg, St. Goar und Darmstadt. Dabei standen die Nebenlinien dem Wunsch nach Selbstdarstellung in den kleinen Residenzen in Butzbach, Homberg, Rotenburg, in Kamp-Bornhofen oder Philippsthal dem der beiden Hauptlinien in Hessen-Kassel und Hessen-Darmstadt in nichts nach. Diese Grabdenkmäler spiegeln zugleich das jeweilige Bekenntnis - sei es evangelisch oder katholisch -, und den in Hessen um 1600 ausbrechenden Gegensatz zwischen Luthertum und Kalvinismus. Den geistesgeschichtlichen Entwicklungen im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts folgend suchten die Mitglieder des hessischen Fürstenhauses Bestattungsorte fortan in Parkanlagen, während die Kirchen als Bestattungsorte an Attraktivität verloren. Die vorliegende Untersuchung umfasst einen Zeitraum von sieben Jahrhunderten, von den ersten Hochgräbern in der Elisabethkirche in Marburg um 1240 bis zur Grabanlage des letzten Großherzogs Ernst Ludwig und seiner Familie auf der Rosenhöhe in Darmstadt 1937. Sie bietet damit auch interessante Einblicke in die Geschichte der Sepulkralkultur.

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2010

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