Recht ohne Gerechtigkeit?
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Der Band verfolgt das Zweck einer produktiven Re-Lektüre der Rechtsphilosophie Hegels, um Fragen in den Blick nehmen zu können, die die aktuellen Diskussionen um Recht und Politik betreffen. Dieser systematischen Zielstellung untergeordnet ist der umfassende Überblick über die Wiederaneignungen, Aktualisierungen und Weiterführungen der Hegelschen Rechtsphilosophie in Geschichte und Gegenwart. Vor dem Hintergrund eines neu zu überdenkenden Verständnisses des Zusammenhangs von Politik, Recht, Staat und Gesellschaft im Zeitalter der Globalisierung erproben die Autoren das Anregungspotential von Hegels Rechtsphilosophie am problematischen Verhältnis von Staat, Politik, Recht und Gesellschaft. Von Bedeutung sind dabei die Fragen: Welche Aufgabe hat Anerkennung für den Rechtsdiskurs? Ist Politik die Teilnahme an den Entscheidungen einer Gemeinschaft freier Bürger über Gesetze und Recht zu ihrem Wohl? Oder ist Politik die Mitwirkung an ein Machtgebilde, in dem individuelle Selbstverwirklichung vom Begriff des Rechts dem Einzelnen ebenso zusteht wie die institutionellen Einrichtungen die Existenz eines solchen Rechts sichern? Ist uns angesichts der geschilderten Entwicklungen die von Hegel kritisierte Ansicht, wonach die Aufgabe des Staates in der Sorge um die Wohlfahrt seiner Bürger besteht, unter den Bedingungen einer globalisierten Weltwirtschaft näher als seine Mahnung, dass der Bürger eines Staates zu sein etwas anderes ist, als Schutz des Eigentums und der Person gewährt zu bekommen?