Die leibliche Dimension in der Psychoanalyse
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Die Psychoanalyse befasst sich seit jeher mit dem Leiblichen, sieht sie es doch in enger Verbindung mit der triebhaften Natur des Menschen. Scharff wirbt für eine Einstellung, die das Unbewusste nicht aus seiner Einbettung in das Sinnliche löst, sondern genau das in die Analyse integriert. Für das Verständnis des Patienten haben Scharffs Ausführungen insofern große Bedeutung, als die Analytikerin oder der Analytiker vermittels einer geschulten Aufmerksamkeit auch für die sinnlich-gestische Ebene der Interaktion dann sowohl über eine verbesserte Wahrnehmung für die Hintergrundbefindlichkeit seines Patienten oder seiner Patientin als auch für die spezifischen Aktualisierungen unbewusster Szenen verfügt. Voraussetzung für eine solchermaßen aufgefächerte und differenzierte Wahrnehmung ist, dass der Analytiker in der Sitzung in „verkörperter Aufmerksamkeit“ wach, präsent und lebendig ist und somit einen gute Zugang zur eigenen leiblichen Befindlichkeit und den mit ihr assoziierten sinnlichen Empfindungen hat. Der Autor: Jörg M. Scharff, Dr. phil., Dipl.-Psych., Psychoanalytiker (DPV/IPV) in freier Praxis. Ausbildungstätigkeit an verschiedenen Institutionen sowie Dozent und Lehranalytiker am Frankfurter Psychoanalytischen Institut. Veröffentlichungen in psychoanalytischen Fachzeitschriften, insbesondere der „Psyche“.