Reise um Japan

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August 1861. Der Preuße Rudolf Lindau, seit 1859 für die Schweiz in Ostasien tätig, bricht von Shanghai nach Nagasaki auf, um an Bord der St. Louis, einem Dampfschiff eines amerikanischen Kaufmannes, eine Erkundungsreise durch Japan zu unternehmen. Die Reise führt ihn nicht nur um Japan, sondern auch zu Städten wie Nagasaki, Tsushima, Hokkaido, Yokohama, Kanagawa, Kawasaki, Edo, Kanazawa, Kamakura und Osaka. Lindau beschreibt lebendig und sachlich, was er sieht und hört: die Menschen, ihre Sprache, den Alltag und die Wohnsituation. Er nimmt an Festen teil, besucht Teehäuser und Bordelle, schildert Theatervorführungen, Sumo-Ringkämpfe und das Gefolge eines Daimio. Auch das Volk der Ainu auf Hokkaido und die Schönheit der japanischen Landschaft finden Erwähnung. In Yokohama berichtet er von den politischen Turbulenzen der Vor-Meiji-Jahre, der erzwungenen Öffnung des Landes nach 250 Jahren Isolation, dem Niedergang des Schogunats und dem Erstarken des Tenno. Er thematisiert die diplomatischen Bestrebungen der westlichen Mächte, Freundschafts- und Handelsverträge abzuschließen, sowie den wachsenden Fremdenhaß. Ein bedeutendes Zeitzeugnis.