Die Völker Polynesiens im 21. Jahrhundert
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Nachdem das 20. Jahrhundert, das sogenannte „Atlantische Jahrhundert“, sich durch herausragende technologische Errungenschaften und katastrophale Weltkriege sowie die Vernichtung von Millionen von Menschen hervorgetan hatte, stehen wir nun - nach Ansicht vieler Zeitgenossen - bereits mitten im „Pazifischen Jahrhundert“. Von den Rändern des riesigen Ozeans, von Asien, Australien sowie Nord- und Südamerika, soll eine nächste große Welle dynamischen Fortschritts im 21. Jahrhundert über den Globus schwappen. In diesem Zusammenhang spricht jedoch bis jetzt niemand von den Ureinwohnern dieses größten Meeres der Erde. Weder Polynesier, noch Mikronesier, noch Melanesier spielen in der Ära der pazifischen Globalisierung eine wirtschaftliche oder politische Rolle. Selbst ihre einst als „irdische Paradiese“ von den europäischen Entdeckern beschworenen Inseln scheinen bald nur noch die Funktion eines Mahnmals vor dem nahenden Untergang der Menschheit zu haben. Denn viele von ihnen wären die Ersten, die bei einem Anstieg des Meeresspiegels als Folge einer möglichen Klimaerwärmung ihre Heimat verlassen müssten. Wie sie trotz dieser elementaren existentiellen Bedrohung ihres Lebensraums - unbeachtet von der Weltpolitik und den globalen Medien - ganz der Zukunft zugewandt leben, davon handelt dieses Buch. Es konzentriert sich auf die polynesischen Inselgruppen von Hawaii, Französisch-Polynesien mit Tahiti und den Marquesas-Inseln sowie die „einsamste Insel des pazifischen Ozeans“, die Osterinsel. Auf diesen Inseln treffen derzeit von neuem Selbstbewußtsein erfüllte einheimische Bevölkerungen auf eine lustlose, aber sie gängelnde neokoloniale Staatsmacht US-amerikanischer, französischer und chilenischer Provenienz.