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Einem verbreiteten Vorurteil zufolge trat das Volk mit dem Sturm auf die Bastille 1789 als politisches Subjekt in die Geschichte ein. Doch bereits zuvor war das Phänomen der politisierten Volksmasse in der Geschichte und Literatur präsent. In der Frühen Neuzeit konstituierte sich das Volk vor allem durch Revolten, die eine gängige soziale Form im Leben der Unterschichten darstellten. Die philosophische Theorie betrachtete den „tollen“, „unverständigen“ Pöbel als unfähig zu eigenständigem Handeln, obwohl Sigmund Freud die gesamte westeuropäische Kultur als Produkt der „Angst vor dem Aufstand der Unterdrückten“ beschrieb. Die Dramatiker der Zeit reagierten auf die Gesten des Volksaufstands, insbesondere die Trauerspiel-Dichter, die das Trauerspiel als „Schule der Könige“ betrachteten. Staatsdiener sahen sich täglich mit der Revolte der Unterschichten konfrontiert und mussten lernen, diese zu verhindern oder zu unterdrücken, wie Hiob Ludolph 1701 formulierte. Dies erforderte eine dramatische Analyse der Gesten des Volksaufstands. Die Dramatiker nahmen diese Herausforderung an und schufen Tragödien, die das „Volk in der Revolte“ ernst nahmen und präsentierten. Die vorliegende Untersuchung beleuchtet herausragende Beispiele aus dem 16. bis 18. Jahrhundert.
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Geschichte, Politik und das Volk im Drama des 16. bis 18. Jahrhunderts, Arnd Beise
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- Erscheinungsdatum
- 2010
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