Im Zeichen der Feuerberge
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Als im März 2010 auf Island der Vulkan Eyjafjallajökull ausbrach und für mehrere Wochen den Luftverkehr beeinträchtigte, machten wir uns im Arbeitskreis Vergleichende Mythologie Gedanken: waren nicht Vulkane immer schon mythologisch besetzt? Haben die Mythen das Wesen der Vulkane versucht zu erklären oder waren sie auf der Suche nach Sinngebung für letztlich kaum verständliche Naturkatastrophen? Reiner Tetzner, André Mittag und Elmar Schenkel haben in mehreren Veranstaltungen Gespräche über diese Fragen geführt. Wir haben daraufhin weitere Mitglieder des Arbeitskreises eingeladen, sich mit Vulkanen, Mythologie und Literatur zu beschäftigen. Das Ergebnis legen wir hiermit vor: ein Gespräch zwischen Reiner Tetzner und Elmar Schenkel, eine sprachwissenschaftliche Studie von Georg Schuppener, eine geologisch-kulturgeschichtliche Einordnung von André Mittag, zwei Beiträge der Ethnologinnen Claudia Roch und Birgit Scheps-Bretschneider über indianische Vorstellungen zum Vulkanismus und über Vulkane in polynesischen Mythen sowie einen literarischen Text von Grit Kalies. Ein solches Bündel an Reflexionen kann nur der Beginn einer weitaus tieferen Beschäftigung mit diesem heißen Feld sein, in dem menschliche Phantasie und Ordnungskraft auf große Naturkräfte stoßen, sozusagen als Auftakt zu weiteren geomythologischen Erkundungen. Dass diese kleine Sammlung in der edition vulcanus erscheint, hat natürlich seinen Sinn. Wir möchten hier auch in der Folge Schriften vorlegen, die über die Tätigkeit des von Reiner Tetzner begründeten Arbeitskreises für Vergleichende Mythologie Auskunft geben. Unseres Wissens gibt es zumindest in Deutschland keinen Verein mit einem ähnlichen Radius. Leipzig, im September 2010 Reiner Tetzner, Elmar Schenkel