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Der Zauber des fernen Königreichs

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Unter dem Pseudonym Carmen Sylva veröffentlichte Königin Elisabeth von Rumänien und Prinzessin zu Wied (1843-1916) zahlreiche literarische Werke, die Anfang des 20. Jahrhunderts weltweit ein breites Publikum fanden. Der soziale Status der Autorin trug nicht unwesentlich zu ihrer Popularität bei, denn als ‚Dichterin auf dem Thron‘ erregte sie besonderes Aufsehen. Doch genau dadurch konnte Carmen Sylva mit ihrem Schreiben, mit dem sie in großem Maße auch eine Kulturvermittlung zwischen Ost- und Westeuropa beabsichtigte, eine breitere Leserschaft erreichen. Nach ihrem Tod jedoch geriet Carmen Sylva in Vergessenheit, so wie viele andere Schriftsteller, deren Werke vom Zeitgeist des folgenden Jahrhunderts überholt wurden. Trotzdem haben einige Werke Carmen Sylvas und insbesondere ihre Pelesch-Märchen bis heute ihren Reiz noch nicht verloren, und sie erscheinen weiterhin in rumänischen Neuauflagen. Lange Zeit wurden die Pelesch-Märchen fälschlicherweise als Übertragungen rumänischer Volksmärchen ins Deutsche betrachtet. Silvia Irina Zimmermann zeigt in ihrer Studie erstmals ausführlich, dass Carmen Sylvas Märchen eigene literarische Produktionen der Schriftsteller-Königin und keine Nacherzählungen rumänischer Volksmärchen oder Sagen sind. Die Pelesch-Märchen können mit Recht als ‚kleine Kunstwerke‘ bezeichnet werden, da die Autorin in ihren Kunstmärchen auf originelle und anschauliche Weise eigene Phantasie mit übernommenen Motiven der Volksliteratur verbindet, diese gekonnt mit einer geographischen Landschaft in Verbindung bringt und den Eindruck einer mündlich tradierten Geschichte vermittelt. Der Leser wird beständig dazu gebracht, die teils märchenhaften, teils realistischen Schilderungen zu bewundern und zu bestaunen; Carmen Sylva weckt erfolgreich das Interesse für den Zauber ihres fernen Königreiches. Auch aus literarhistorischer Sicht sind die Pelesch-Märchen der Schriftsteller-Königin erwähnens- und lesenswert, denn in ihnen wird eine gelungene literarische Symbiose deutscher und rumänischer Motive der Volks- und Kunstmärchen offenbar. „Wenn die rumänische Königskrone den Dichtungen Carmen Sylvas auch unzweifelhaft Glanz verliehen hat, so gab die Königin ihrerseits dem Namen Rumäniens Schwingen der Phantasie, mit denen er weiter über den Erdball geflogen ist, als er es ohne sie gekonnt hätte. Das positive Schaffen des Königs hat Rumäniens Ruhm weniger verbreitet als der Dichtername seiner ersten Königin.“ Mite Kremnitz (1852-1916), deutsche Schriftstellerin, Gemeinschaftsautorin und Hofdame der Königin

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ISBN
9783838201955

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2011

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