Natur, Städtebau und Energie
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Die niedersächsische Landesausstellung „Natur im Städtebau“ hat 1991 in Bremervörde Zeichen gesetzt. Was vor 20 Jahren galt – die natürlichen Lebensbedingungen zu erhalten –, ist im Zeichen globaler Veränderungen und unter dem Eindruck von Naturkatastrophen, Raubbau und Klimawandel um so dringender geworden: Wie tragen wir auf der Ebene der Kommunen und Regionen dazu bei, um die Hauptfragen unseres lokalen Lebens zu lösen? Wie schaffen wir es, der Anziehungskraft von Metropolen wie Hamburg und Bremen entgegenzuwirken – damit mehr junge Menschen in unserer Stadt bleiben, Familien und Fachkräfte sich in Bremervörde wohl fühlen und viele aus der mittleren Generation weiterhin hier ihre Wohnung behalten, obwohl sie in Stade, Buxtehude oder andernorts arbeiten? Dass den Älteren unsere Kommune eine Heimstatt ist, dafür könnten allein die schöne Natur und Umgebung sorgen. Vor allem kommt es darauf an, die Stadt attraktiver, „kompakter“ zu machen und die Kräfte zu bündeln. Die Schätze der Natur sind mit kommunalem Engagement zu verbinden. Es ist hohe Zeit, die Lern- und Sinnesorte der Landesausstellung weiterzuentwickeln. Die Perspektiven, die sich mit dem Neubau der Grundschule Nord an der „Welt der Sinne“, umgeben vom Jugendhotel Ostel, der Nabu-„Umweltpyramide“, dem „Haus des Waldes“, des „Apotheker- und Kräutergartens“ und des Vörder Sees auftun, sind vielfältig. Mit entsprechenden Inhalten gefüllt, werden sie dem Gemeinwesen von großem Nutzen sein. Die Vernetzung von Natur, Umwelt, Bildung und Energie rückt bislang brachliegende Potenziale ins Blickfeld: Lernen und Weiterbildung, neues Planen und Bauen, Schule, Kultur und Architektur. Kurz über lang auf alle Stadtteile übertragen, gehen sie mit einer nachhaltigen und ressourcenschonenden Wertschöpfung einher. Wie Bremervörde jene Attraktivität, Kraft und noch mehr zurückgewinnt, als es seit 1991 verloren hat – darauf gibt das Buch ebenso überraschende wie nachdenkenswerte Antworten und Anregungen. Beiträge von Reinhard Kahl, Manfred Schweppe und Harald Welzer unterstützen das Bemühen des Herausgebers.