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Seit dem frühen 20. Jahrhundert hatten die alten imperialen Mächte und die aufstrebenden Vereinigten Staaten ein ökonomisches Interesse am Nahen Osten, insbesondere am Öl. Die Öl-Oligarchen verkörperten einen gierigen Kapitalismus, was zu einem verständlichen Anti-Okzidentalismus und tiefem Misstrauen gegenüber dem Westen führte. Der fragile liberale Modernismus kleiner Eliten im Nahen Osten wurde untergraben, und die Region wurde zum Spielball imperialer Interessen. Die islamische Kultur war nicht auf Globalisierung, nationale Entwicklungen und Säkularisierungsprozesse vorbereitet. Radikale religiöse Kräfte übernahmen jedoch totalitäre europäische Ideologien und passten sie an die islamische Welt an, ohne ihre apokalyptischen Hoffnungen zu verweltlichen, sondern indem sie sie mit wahabitischen und anderen radikalen Traditionen verbanden. Die islamische Welt steht vor ihrer größten Herausforderung: Es ist eine realistische Einschätzung der katastrophalen politischen, ökonomischen und kulturellen Situation notwendig, sowie die Erkenntnis der dringend erforderlichen Reformen. Ohne eine Anpassung des Islam an die globale Realität droht Entropie in vielen islamischen Gesellschaften. Die Revolten von 2011 in der arabischen Welt zeigen einen entscheidenden Wandel: Die Proteste richten sich nicht mehr gegen den Imperialismus, sondern gegen die einheimischen Herrschaftseliten.
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Das Öl, der Islam, der Westen, Michael Ley
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- Erscheinungsdatum
- 2011
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