Studien zur Geschichte der Nō-Masken
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Eine lange Zeit vor und nach dem Zweiten Weltkrieg galten die „Nō- und Kyōgen“-Maskenwerke (1925/26) des Deutschen Friedrich Perzynski als erster wissenschaftlicher Überblick – wegweisend für die japanische Forschung, obwohl erst in letzter Zeit ins Englische und Japanische übersetzt. Andererseits wurden in den fünfziger und sechziger Jahren die zahlreichen japanischen Leistungen kaum im Ausland beachtet, wenn auch hin und wieder bibliographiert. Doch unter den zum Selbstbewusstsein gelangten Theaterforschern in Japan herrschte schließlich ein langer Meinungsstreit über die Entstehung der Nō-Spiele und die Herkunft ihrer einzigartigen Masken. Das Werk, das gleich nach seinem Erscheinen Aufsehen erregte und eine besondere Forschungsmethode ihres Autors ans Licht brachte, waren die „Studien zur Geschichte der Nō-Maske“ von Gotō Hajime, die hier übersetzt vorliegen und den ersten Nachholversuch einer Übersetzung in eine westliche Sprache darstellen. Der Autor und Maskenspezialist unter den japanischen Theaterwissenschaftlern fand die Morphologie der Nō-Masken nicht nur an den Gesichtern buddhistischer Holzplastiken und in der frühen Malerei, sondern vor allem an den alten Maskenschätzen der tief in den Provinzen des Landes verborgenen Tempel und Schreine. Dort wurden sie bei Festen und Feiern schon im 13. und 14. Jh. den Göttern geweiht und gestiftet, dienten dann zahlreichen Wandertruppen der Sarugaku- und Dengaku-Tänzer als Requisiten und forderten von den Schnitzern im Einklang mit der sich entwickelnden Kunst und Literatur ihrer Zeit ein immer höheres Maß an Stilisierung und Ästhetik. Wie die Seiten eines spannenden Reisetagebuches, von einem begeisterten Sammler niedergeschrieben, muten diese Besprechungen der Fotos von alten Masken an, die mancherorts schon zu vergessenen Schätzen zählten, in denen Gotō aber äußerst wichtige Belege für die Entwicklungsstufen bis hin zur heutigen Nō-Maske fand. Seinem Wunsch nach neuen Foto-Aufnahmen dieser schon seltenen historischen Objekte konnte zum größten Teil nachgekommen werden. Die vorliegende Schrift, deren Übersetzung unter seiner Anleitung in mehr als acht langen Jahren zustande kam, wurde von ihm selbst als zentrales und grundlegendes Werk seiner zahlreichen Publikationen betrachtet.