Populärästhetik, Subjektivität, Öffentlichkeit
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Die moderne Populärästhetik zeichnet gegenüber den älteren volksnahen und bürgerlich-aristokratischen Künsten aus, dass sie Ausdrucksformen gewachsener Subjektivität aller Klassenfraktionen in die Öffentlichkeit trägt. Sie ist damit heute zentral für eine genussvolle Gestaltung des Alltagslebens auch jenseits von Familie, Kunst und Freizeitkultur. Die Bewertung dieser Entwicklung bleibt jedoch umstritten. Das liegt vor allem daran, dass die Alltagsästhetik gleichermaßen Mittel der Selbst-Ökonomisierung wie Terrain der Ideologieproduktion ist. Zugleich sind ihre meist körperbetonten Techniken unverzichtbar für die Stabilisierung von fragil gewordenen Identitäten und den Zugang zu sozialer Teilhabe. Der Aufbau einer linken Gegenhegemonie wird nicht ohne eine intellektuell klarere Fassung der sinnlichen Dimensionen des Alltagsbewusstseins möglich sein. Max Lill versucht, einen Einblick in die Verschränkung von Subjektivitätsentwicklung und Ökonomisierung in der Populärästhetik zu geben.