Grundsätze und Verfahren der Basiszucht
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Im Gegensatz zu der heute verbreitetet Rein- oder besser gesagt Rassezucht, die sich zu einem speziellen Zweig der Imkerei entwickelt hat und sich auf eine geringe Anzahl von Züchtern beschränkt, ist es das Ziel der Basiszucht, nach Möglichkeit alle Imker in die Zucht einzubinden. Auf diesem Weg soll die einheimische Landbiene auf breiter Front verbessert werden, ohne dass Inzuchtschäden zu befürchten sind. Unter dem Begriff Landbiene verstehen wir die von den meisten Imkern in Deutschland gehaltene Biene, die aus einem Rassengemisch mit starken Einschlägen der Rassen Carnica, Nigra aber auch Ligusta und neuerdings der Kunstrasse Buckfast besteht. Sie ist in der Regel gut an unsere klimatischen Verhältnisse angepasst und ist genetisch breit gefächert. Die Zuchtauslese der Basiszüchter erfolgt nicht nach äußeren Rassemerkmalen, sondern nach vier Leistungskriterien, die aber je nach Bedarf erweitert werden können. Die Leistungsmerkmale sind: 1. hohe Ertragsleistung, 2. Gesundheit (außer bei der Bekämpfung der Varroamilbe erfolgt kein Einsatz von Medikamenten) 3. Schwarmträgheit und 4. gute Bearbeitbarkeit. Um das Ziel, die Verbesserung der Landbiene zu erreichen, wurden von den Basiszuchtimkern einfache Zuchtverfahren entwickelt, die die neuesten Erkenntnisse der Bienebiologie, speziell der Genetik berücksichtigen und ohne Schwierigkeit von den Imkern angewandt werden können. Die sich in der als Reinzucht bezeichneten Zuchtrichtung eingeführten künstlichen Praktiken z. B. das Umlarven, der Schlupf der Weiseln in Brutschränken, ihre Begattung in Minivölkern und die künstliche Besamung werden aufgegeben und wieder durch die natürliche Weiselentwicklung im Bienenvolk mit anschließender Standbegattung ersetzt. Die Weisel soll in dem Volk oder Volksteil schlüpfen, in dem sie auch später verbleibt.