Sprache aufbauen - Grenzen abbauen
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Grenzenlos……. Grenzen spielen in unser aller Leben eine entscheidende Rolle. Sehr häufig negativ besetzt, signalisieren sie uns Einschränkung, Enge, Unfreiheit. Wollen wir ihre positive Bedeutung wahrnehmen, so bieten sie uns Schutz, Struktur, Übersichtlichkeit und Ordnung. Grenzenlos – ein erstrebenswerter Zustand? Bezogen auf die menschliche Sprache hat es der österreichische Philosoph Ludwig Wittgenstein treffend formuliert: „Die Grenzen meiner Sprache bedeuten die Grenzen meiner Welt.“ Sprache als wesentlicher Bestandteil der Lebens- und Lernwelt stellt das wichtigste Mittel zur Verständigung zwischen Menschen dar. Nur durch Sprache können wir tiefe Beziehungen zu anderen Menschen entwickeln. Kommunikationsformen wie Gestik und Mimik gewähren uns natürlich auch Verständigung, aber nur durch Sprache gelingt der Brückenschlag von unserer inneren zur äußeren Welt. Es ist Aufgabe und Ziel der Sprachheilpädagogik, jene Menschen, denen die „Weltgrenze“ durch eine Sprachbehinderung nur allzu eng gesteckt ist, so zu begleiten, dass auch sie ausreichend Zugang finden können. Sprache dort aufzubauen, wo sie in natürlichem Entwicklungsverlauf nicht erworben werden konnte, bedeutet den Abbau von Grenzen, die Menschen an lebenswichtiger Kommunikation nicht teilhaben lassen. Grenzenlos – ein erstrebenswerter Zustand!