Der Grüne Hof in Ulm
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Die schriftliche Überlieferung zur Geschichte Ulms ist sehr mager und bedarf der Ergänzung durch archäologische Untersuchungen. Forschungen in Ulm bilden seit den 60er-Jahren des 20. Jh. einen Schwerpunkt der Stadtarchäologie Baden-Württembergs. Die meisten Grabungsergebnisse sind jedoch nur durch Vorberichte publiziert, da eine Auswertung solch großer Materialmengen im Rahmen normaler denkmalpflegerischer Tätigkeit nur ausnahmsweise möglich ist. Der Grüne Hof zählt zu den am besten untersuchten Vierteln Ulms. Seine Lage in der südöstlichen Ecke der „staufischen“ Stadt lässt auf wichtige Erkenntnisse hoffen. Hiermit liegt nun die Auswertung aller Grabungen bis 2001 als Dissertationsprojekt vor. Die Arbeit konzentriert sich auf die Zeit bis zur großen Stadterweiterung des frühen 14. Jh. mit dem Ziel, immer noch offene Fragen zur frühen Stadtgenese und -entwicklung zu beantworten. Neu formulierte Thesen zur Lage der Pfalz in Ulm, die durch jüngst erfolgte Ausgrabungen im Zuge der Neugestaltung der Neuen Straße aufkamen, können ebenfalls mithilfe der Untersuchungen am Grünen Hof beleuchtet werden. Die lokale Entwicklung des Grünen Hofs wird eingebunden in den größeren Zusammenhang der Siedlungsgeschichte Ulms, es werden Fragen zur Herausbildung städtischer Strukturen, zur Rolle der Pfalz bei der Stadtbildung sowie zur Befestigung bearbeitet und die Ergebnisse werden zu einem überregionalen Vergleich mit anderen Städten herangezogen. Somit ergänzt diese Arbeit die Publikationen, die im Laufe der Jahre schon in dieser Reihe zu Ulm erschienen sind, und leistet damit einen weiteren wichtigen Beitrag, die Geschichte der Stadt zu schreiben.