Zeit als Thema und Strukturgeber in der Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts
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In dieser Arbeit wird anhand dreier fiktionaler Romane der Gegenwartsliteratur das Verfahren untersucht, gemäß welchem eine Handlung über die lineare Zeitachse darstellt wird. Auch wie Zeit als strukturgebender Faktor für die Narration urbar gemacht werden kann und welches Zeitverständnis zu Grunde gelegt wird, ist Thema dieser Studie. Bei den untersuchten Werken handelt es sich um fiktiv-biographische Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts, nämlich Tereziá Moras Alle Tage, Sten Nadolnys Die Entdeckung der Langsamkeit und John von Düffels Houwelandt. Diese Werke unterscheiden sich in der Erfassung und Verwendung von Zeit. Dadurch erlauben sie eine Analyse, in welcher Besonderheiten in der zeitlichen Ordnung und im Umgang mit dem kulturellen Phänomen ‚Zeit‘ aufgedeckt werden. Unter Vorlage ausgewählter Beispiele untersucht der Autor, über welche narrativen Verfahren implizite inhaltliche Zusammenhänge in einer analeptischen, nicht linearen Erzählung dargestellt werden können und wie eine Narration in gewisser Freiheit von zeitlicher Logik möglich ist. Ferner soll gezeigt werden, wie die Darstellung einer eine Lebenszeit umspannende Erzählung möglich ist, während ein offensichtlicher Konflikt zwischen der Erzählzeit und der erzählten Zeit vorliegt. Angelehnt an die Frage der erfahrenen Zeit und der tatsächlichen Zeit stellt diese Arbeit das soziale Zeitverständnis, wie es in der Literatur als kulturelles Ausdrucksmittel zu finden ist, heraus. Literaturwissenschaftliche Fachbegriffe werden in dieser Arbeit weitestgehend aufgeschlüsselt und an Beispielen belegt.