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Musik im spanischen Theater des 16. Jahrhunderts

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Mit Lope de Vega und Calderón de la Barca erlebte das spanische Theater eine Blütezeit, in der in Literatur und Malerei Werke von Weltrang entstanden. Die Grundlagen dieses ‚Siglo de Oro‘ reichen weit ins 16. Jahrhundert zurück. Hier liegen auch die Anfänge einer genuin spanischen Theatermusik. Gesangseinlagen im gesprochenen Theater bilden das musikdramatische Erbe, auf das Comedia und Zarzuela aufbauen. Im vorliegenden Band werden Formen und Funktionen von über 1000 solcher lyrischen Einschübe aus knapp 500 überlieferten Theaterstücken untersucht. Anhand der Struktur kann auf ihre Musik geschlossen werden, die den vulgärsprachlichen Gattungen Villancico, Romance und Madrigal entspricht. Konkrete Vertonungen lassen sich mit Hilfe des Textvergleichs ermitteln. Intertextuelle Bezüge reichen dabei von identischen über glossierte bis hin zu kontrafazierten Texten. Die auf diese Art rekonstruierte Theatermusik ist ein beredtes Zeugnis für die zeitgenössische theatralische Aufführungspraxis. Dabei zeigt sich, dass sich der italienisch-spanische Kulturtransfer auch auf Musik und Inszenierungen ausgewirkt hat und der gesellschaftspolitische Kontext des frühen Siglo de Oro für die Ausbildung eines spezifisch spanischen Musiktheaters von entscheidendem Einfluss war.

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2012

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