Die Burg
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Amerika war noch lange nicht entdeckt (zumindest nicht von Christoph Kolumbus), Tirol war noch nicht Teil Österreichs (die Eingliederung erfolgte bekanntlich 1363) – da thronte auf dem markanten Hügel über „suates“ (erste urkundliche Nennung von Schwaz im Jahr 930) oder „Swaths“, wie Schwaz auf einer alten Ansicht genannt wurde, bereits ein Wohnturm der Frunds- oder Freundsberger (mittelhochdeutsch: Fruntsperger; in diesem Buch wird – außer bei Eigennamen – die Schreibweise „Freundsberger“ gewählt). Im 12. Jahrhundert hat das von den Grafen von Andechs in den Adelsstand erhobene Geschlecht sein Stammschloss errichtet. Na ja, Schloss ist übertrieben – es handelte sich um einen Wohnturm, exakt um den untersten Teil des heutigen Burgfrieds. Wobei anzunehmen ist, dass der Burghügel schon wesentlich früher besiedelt war, da in den Bergen um Schwaz bereits ab 1500 v. Chr. nach Kupfer geschürft wurde und damalige „Schwazer“ wohl auch diesen Hügel wegen seiner strategisch günstigen und leicht verteidigbaren Lage als Bauland nutzten. Wie auch immer – das Wahrzeichen von Schwaz geht auf die Freundsberger zurück. Diese übersiedelten im Jahr 1467 zwar nach Mindelheim, der Name der Burg blieb. Lediglich unter Sigmund dem Münzreichen kam es zur kurzzeitigen Umbenennung in „Sigmundsfried“ beziehungsweise „Sigmundsruh“. Heute präsentiert sich die Burg als kunsthistorisches Juwel, markanter Aussichtspunkt und daher lohnendes Ausflugsziel. Schauen, staunen, einkehren, genießen – die Erstürmung von Freundsberg lohnt sich heute mehr denn je.