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Richard Wagner gilt als ein bedeutender Vordenker des Nationalsozialismus in Deutschland und wird oft als geistiger Wegbereiter des Holocausts betrachtet, was ihm den Status eines faktischen Ziehsohns Adolf Hitlers verleiht. Diese Assoziation hat bis heute an Bedeutung gewonnen, nicht nur in Israel. Bernd Weikl und Peter Bendixen treten entschieden dagegen auf. Ihre Argumentation geht über die bloße Trennung von Missbrauch und Missbrauchten hinaus. Sie stellen Wagners Leben und Werk in den Kontext seiner Zeit, rekonstruieren und interpretieren sie abgewogen und berücksichtigen auch seine komplexe Persönlichkeit. So entsteht das Bild eines dynamischen Intellektuellen, der ständig mit sich selbst kämpfte und in diesem Prozess ein einzigartiges musikalisches Œuvre schuf. Ein deutscher Holocaust-Überlebender bemerkte: „Wagner ist ein widerlicher Mensch, aber er hat die beste Musik geschrieben.“ Diese Aussage mag übertrieben erscheinen, doch sie enthält eine tiefere Wahrheit. Die historische Rekonstruktion führt nicht zu einer späten Überhöhung Wagners, sondern verdeutlicht, dass die Vorwürfe der geistigen Brandstiftung in Bezug auf die Katastrophen des 20. Jahrhunderts einer unvoreingenommenen Prüfung nicht standhalten.
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Freispruch für Richard Wagner?, Bernd Weikl
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