Leviathan oder Wesen, Form und Gewalt des kirchlichen und bürgerlichen Staates
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Wenige Werke der Politischen Philosophie haben einen so nachhaltigen Widerhall gefunden wie der Leviathan von Thomas Hobbes aus dem Jahre 1651. Die Entwicklung des europäischen Staats- und Verfassungsrechtes der letzten drei Jahrhunderte ist ohne Hobbes kaum verständlich. Das biblische Bild des allmächtigen Leviathan steht für den Staat, konzipiert als institutioneller Ordnungs- und Friedensheros, der die Wolfsnatur des Menschen im Zaum hält. Da er diesem Staat im Interesse der Sicherung des inneren Friedens nahezu schrankenlose Hoheitsbefugnisse zuerkennt, bedarf er selbst der Zähmung, um nicht tyrannisch zu entarten. Die Geschichte der philosophischen, aber auch der rechts- und sozialwissenschaftlichen Vorbereitung der modernen Verfassungsstaatlichkeit wurde daher auch mehr und mehr zu einer Geschichte der theoretischen – und in deren Gefolge auch praktischen – Zähmung des Leviathans. Nicht zuletzt dieser sowohl Ausgangs- als auch Gegenposition zur modernen Verfassungsstaatlichkeit verdankt dieses scharfsinnige Werk seinen hohen Bekanntheitsgrad und seine weite Verbreitung. Eine Aktualität erhält es in Europa durch die bereits stattfindende Preisgabe national-staatliche Hoheitsrechte an die Europäische Union, die nach und nach einen neuen Leviathan entstehen lässt.