Kim Nekarda, von einem Rätsel zum andern
Autoren
Mehr zum Buch
Kim Nekarda öffnet in seinen, sich zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegenden Bildern von Fossilien, Organen und Meeresfauna Fenster in größere Zusammenhänge, die genauso Teil unseres Planeten sind, auch wenn wir sie oft nicht direkt sehen, nicht unmittelbar begreifen können. Er konfrontiert sich und uns gewissermaßen mit der eigenen Blindheit solchen Phänomenen gegenüber. Nekardas Motive entstehen aus dem Lesen, aus dem sich Versenken in bildgewaltige Literatur oder aktuelle Forschungsliteratur, historische Expeditionsberichte und -tagebücher. Parallel zum Lesen entstehen auch Text-Arbeiten, in denen er eigene und „fremde“ Gedanken ganz bewusst ineinander „verschmelzen“ lässt. Dieses „Verschmelzen“ realisiert der Maler auch in seinen Bildern, denen fast immer ein lebensgroßer Abdruck seines eigenen Körpers zugrunde liegt, der unter den Farbschichten des späteren, „fertigen“ Bildes mal mehr, mal weniger deutlich hervortritt. Das Ergebnis dieses gewissermaßen experimentellen und prozessualen In-Kontakt-Tretens mit der Leinwand lässt sich nach Georges Didi-Huberman als „Kritik an der klassischen Repräsentation sehen – die jedoch einen grundlegend anderen Weg einschlägt als die Abstraktion, denn statt sich radikal vom dargestellten Gegenstand, vom „Realen“ abzuwenden, wendet der Abdruck sich ihm radikal zu.“Kim Nekarda ist Preisträger des Lingener Kunstpreises 2012. Der Katalog erscheint anlässlich der Ausstellung von Kim Nekarda im Kunstverein Lingen. Herausgeberin: Meike Behm, Kunstverein LingenMit Texten von Meike Behm und Maria Zinfert.