Entwicklungspotentiale der Transportinfrastrukturen in Ostafrika am Beispiel der Eisenbahnstrecke zwischen Dschibuti und Addis Abeba
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Mit der Agenda 21 der Vereinten Nationen wurden die wichtigsten Ziele für die Weiterentwicklung der Menschheit festgeschrieben. Um diese Ziele zu erreichen, sind die entwickelten Länder in den nächsten Jahren aufgefordert, sich den Aufgaben zu stellen und aktiv an der Entwicklung der ärmsten Länder mitzuwirken. Dabei ist Nachhaltigkeit eine entscheidende Leitgröße. Flughäfen, Häfen, Bahnhöfe und ausgebaute Straßennetze gehören, effizient und störungsfrei betrieben, zu den nationalen Schlüsselinfrastrukturen eines Landes. Ihre Relevanz als bedeutende Standortfaktoren besteht in deren Leistungsfähigkeit enorm zur Wettbewerbsfähigkeit der Volkswirtschaften beizutragen, über die Grenzen der Stadt hinaus regionale Bedeutung zu erlangen und auf weitere Entwicklungen übertragend und initiierend zu wirken. Das Wachstum der afrikanischen Städte unterhalb der Sahara führt dazu, dass voraussichtlich 2020 mehr Menschen in Städten leben als auf dem Land. Für die Städte bedeutet dies einen enormen Transformationsprozess. Neben der Schaffung ausreichenden Wohnraumes verbunden mit innerstädtischer Gebietsverdichtung, um die Ausuferung des Stadtraumes einzugrenzen, steht insbesondere die Erweiterung städtischer Versorgungsstrukturen im Fokus. Diese Städte müssen durch Transportinfrastrukturen an die globalen Warenströme angeschlossen werden. Geographisch benachteiligte Binnenländer streben daher nach einem qualitativen Hafenzugang. Die Untersuchung zeigt die infrastrukturelle Ausstattung des Transportsektors in der Ländergruppe Dschibuti, Äthiopien, Tansania, Kenia und Uganda und zeigt die Potentiale für die globalen und die regionalen Transportverbindungen auf. Anhand der Fallstudie, der Eisenbahnstrecke zwischen Dschibuti und Äthiopien, wurde die Problematik, die Renovierung und den Betrieb im Rahmen einer Konzession mit 25 Jahren Dauer, an den privaten Sektor zu übergeben, analysiert. Kritische Aspekte in der Wirtschaftlichkeit konnten aufgezeigt werden, beispielsweise, dass das benötigte Investitionsvolumen für die Renovierung deutlich zu hoch ist, im Verhältnis zu den Ertragsmöglichkeiten innerhalb der Konzessionsdauer. Die Ergebnisse der Arbeit führen zu dem Resultat, dass die Verantwortung und das Risiko für die Eisenbahnstrecke vom Staat nicht komplett auf den privaten Sektor übertragen werden kann.