Luce Irigaray und das Denken der sexuellen Differenz
Autoren
Mehr zum Buch
Das vorliegende Buch setzt sich mit dem Wirken Luce Irigarays in der Ausgestaltung differenzphilosophischen Denkens auseinander. Die Autorin stellt, basierend auf einer kurzen Zusammenfassung der differenzphilosophischen Entwicklung in der abendländischen Philosophiegeschichte, den Beitrag der Philosophin Luce Irigaray für die Konstruktion eines neuen geschlechtsspezifischen Sprechens, Denkens und Handelns zur Entwicklung einer „weiblichen“ Philosophie dar und gibt einen Einblick in das Verhältnis ihres Werkes zum gegenwärtigen feministischen Diskurs und zu politisch-praktischen Diskussionen und Forschungen. Bei Irigaray tritt ein neues Differenzdenken aus den identitätslastigen Reflexionen traditioneller Philosophien heraus. Nach ihrer Ansicht eröffnet die Suche nach einem anderen Differenzbegriff vor allem im praktischen Denkrahmen die Möglichkeit, konkrete Schritte in Richtung neuer Fragestellungen gehen zu können. Die Schwierigkeit der traditionellen philosophischen Debatte im Kontext „weiblicher“ Problemzusammenhänge besteht in einer vorwiegend männlichen Prägung philosophischer Denkweisen, Methoden und Begriffsbestimmungen. In einer vorgenommenen Neubewertung des Begriffs der sexuellen Differenz versucht Irigaray, eine Perspektive zu eröffnen, die akzeptiert, dass der Mensch zwei ist. In der Weiterführung ist es ihr Anliegen, eine weibliche Sprache als Gegenentwurf auszumachen, welche die tatsächliche geschlechtliche Identität für Frauen zulässt. Die praktische Seite ihres Differenzdenkens spiegelt sich einer Politik der Differenz wider, die es erlaubt, konstruktive Angebote für eine friedliche Revolution zu machen. Dadurch wird Irigarays Beitrag der sexuellen Differenz in einem feministischen Diskurs verortet, welcher es beansprucht, auf die Unterrepräsentation von Frauen hinzuweisen und so die feministischen Theoriebildung durch innovative Impulse für eine Weiterentwicklung, entsprechend den aktuell ökonomischen, politischen, rechtlichen und sozialen Strukturen der Gesellschaft zu beeinflussen.