Okuläre Manifestation systemischer Erkrankungen beim Hund
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AuszugDas Auge nimmt in mehrerer Hinsicht eine einzigartige Stellung im Körper ein. Nicht nur ist es das einzige Organ, an dem in vivo ZNS und Gefäße der Endstrombahn nicht invasiv untersucht werden können, sondern das Auge ist auch wegen seines besonderen Immunprivilegs (Blut-Augen-Schranken) außergewöhnlich. Netzhaut, Nervus opticus (NO) und Glaskörper, embryologischen Ursprungs aus dem Neuroektoderm, können durch Ophthalmoskopie eingesehen und evaluiert werden. So ist das Auge der einzige Ort, an dem eine direkte Betrachtung des ZNS möglich ist (WILLIAMS 2010). Trivial wird das Auge deshalb „Vorposten des Gehirns“ oder „Spiegel innerer Erkrankungen“ genannt (TISCHENDORF 2004). In der Humanmedizin wird diese außergewöhnliche anatomische Situation schon seit langer Zeit erfolgreich zur Diagnostik, Differenzialdiagnosen Abgrenzung und zur Einschätzung der Prognose systemischer Erkrankungen genutzt (HEYDENREICH 1975). In der Tiermedizin findet sich nur vereinzelt Literatur über die okulären Beteiligungen systemischer Erkrankungen beim Hund und diese dann oftmals aus Sicht allein des Augenarztes oder nur des Internisten. Diese Arbeit soll mit Hilfe in der klinischen Routine etablierten ophthalmologischen Untersuchungsmethoden die Prävalenz von ophthalmologischen Befunden bei systemisch erkrankten Hunden erheben und untersuchen, ob solche Verfahren auch in der Kleintiermedizin als Hilfsmittel zur Abklärung internistischer Erkrankungen genutzt werden können.
Parameter
- ISBN
- 9783863872564