Feuerschein über den Sudeten
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In der Geschichte kommt es des Öfteren zu Wendepunkten. Diese können das Schicksal der ganzen Welt beeinflussen. An so einem Wendepunkt kann das Handeln bestimmter Personen oder Personengruppen plötzlich eine überragende Bedeutung bekommen. Die Septembertage des Jahres 1938 waren ein solcher Wendepunkt der Weltgeschichte. Im September 1938 wurde entschieden, ob die 20-jährige Friedensperiode nach dem Ende des verheerenden Weltkrieges zu Ende sein würde oder, wie einer der Protagonisten, der britische Premier Chamberlain, meinte, der Frieden würde durch die Auslieferung Sudetendeutschlands an Hitler für lange Zeit gerettet. Keiner der verantwortlichen Politiker in Großbritannien, Frankreich, der Tschechoslowakei, der Sowjetunion und im Sudetenland sah den furchtbaren Abgrund, vor dem die ganze Welt stand, ein Abgrund, der zu einem noch furchtbareren Weltkrieg und zu einem Holocaust unvorstellbaren Ausmaßes führte. Noch viel weniger konnten das die Mitglieder der Sudetendeutschen Partei und die Kämpfer des Sudetendeutschen Freikorps wissen, die sich in Hitlers Arme flüchteten, weil sie meinten, dieser hätte nur ein Ziel – sie vor der Unterdrückung durch die Tschechen zu beschützen. Auch deren Gegner, die Angehörigen des tschechoslowakischen Staatsschutzkorps, glaubten, sie müssten ihre Heimat gegen eine deutsche Intervention verteidigen, obwohl sie in Wirklichkeit für eine nationalistische Politik der tschechischen Politiker geopfert wurden. Die politischen Aspekte der Ereignisse im September 1938 wurden in zahlreichen Schriften behandelt, das vorliegende Buch stellt die militärhistorischen Aspekte in den Mittelpunkt der Betrachtungen.