Was soll das Theater?
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Das Theaterspiel von Grundschülern fand bisher wenig Beachtung, obwohl nahezu in jeder Grundschule Theater gespielt wird. Der vorliegende Band stellt darum das Theaterspiel von Grundschülern in den Mittelpunkt. Um sich einem so umfassenden Phänomen wie dem Theaterspiel anzunähern, werden Erkenntnisse aus unterschiedlichen wissen-schaftlichen Disziplinen wie der Psychologie, der Theaterwissenschaft, der Schulpädagogik und der Deutschdidaktik miteinander verbunden. Dabei geht es um eine Suche nach Überschneidungen zwischen dem Spiel von Kindern und dem von Schauspielern, um eine Bestandsaufnahme der „Schultheaterlandschaft“ und um die konkrete Situation des Schultheaters an bayerischen Grundschulen. Die im anschließenden Praxisteil beschriebenen Projekte stehen im direkten Bezug zu den theoretischen Überlegungen. Zuerst werden mit den „Darstellenden Spielen“ Übungen zur Gruppenbildung und zur Schulung der schauspielerischen Fähigkeiten, dann einige exemplarische Unterrichtseinheiten zu der Methode „Szenisches Lernen“ und schließlich vier unterschiedliche Herangehensweisen an eine Inszenierung mit Grundschülern vorgestellt. Das Anliegen – den Bereich „Theater“ mit dem Bereich „Grundschule“ zu verknüpfen – lässt sich auf die Tätigkeit der Autorin als Schauspielerin, Lehrerin und Spielleiterin zurückführen. Insgesamt liegen den Ausführungen mehr als fünfzig Theaterprojekte mit Schülern zu Grunde. Theater wird jedoch nicht als ein am Text orientiertes Spielen verstanden, sondern als ein freies Handeln: Spielfreude, Phantasie und Kreativität sind seine Kennzeichen. In diesem Sinne sind Kinder bzw. Grundschüler „geborene“ Theaterspieler und die Grundschule ein Ort, der geradezu nach Theater verlangt.