Moderne Theorien praktischer Normativität
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Was ist und wie funktioniert praktische Normativität? Können Soll-Sätze aus Ist-Sätzen abgeleitet werden? Gibt es so etwas wie objektive Werte und moralische Tatsachen? Oder beziehen sich normative Aussagen in Wahrheit auf mentale Vorgänge in den Subjekten? Welchen Geltungsanspruch haben normative Überzeugungen im Allgemeinen und moralische Überzeugungen im Besonderen? Welche Rolle spielen Wünsche, Emotionen und die (reine) praktische Vernunft? Erkennen wir moralische Regeln und Eigenschaften intuitiv? Beruht alle Moral nur auf Übereinkunft? Diese und weitere Fragen und Probleme sind heute Gegenstand einer umfangreichen, interdisziplinär geführten Normativitäts-Debatte. Auf systematischer Ebene diskutieren Internalisten und Externalisten über das Wesen praktischer Gründe, Realisten und Antirealisten über den ontologischen Status praktischer Normen sowie Kognitivisten und Non-Kognitivisten über die Wahrheitswertfähigkeit normativer Aussagen und die Art und Weise, wie das praktisch Gesollte erkannt werden kann. Geführt werden diese Debatten unter Rückgriff auf Positionen, die dem Selbstverständnis ihrer TeilnehmerInnen nach aristotelisch, humeanisch, kantisch, utilitaristisch oder pragmatistisch sind. Dieser Band möchte dazu beitragen, Vertreter der unterschiedlichsten Konzeptionen praktischer Normativität in einen konstruktiven Dialog miteinander zu bringen. Mit Beiträgen von Frank Brosow, Sabine A. Döring, Bernward Gesang, Christoph Halbig, Thomas Hoffmann, Heiner F. Klemme, Felicitas Krämer, Anton Leist, Herlinde Pauer-Studer, T. Raja Rosenhagen, Nico Scarano, Ludwig Siep, Peter Stemmer, Ralf Stoecker, Matthias Wunsch