Ontologie und Aussage bei Heidegger und Aristoteles
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Diese Studie versucht die zwei wichtigsten Tendenzen der Philosophie des zwanzigsten Jahrhunderts, die Metaphysikkritik und die sogenannte „linguistische Wende“, unter der Perspektive ihrer systematischen und historischen Verbindung zu betrachten. Der Zusammenhang von Ontologie und Aussage macht das traditionell charakteristischste Beispiel dieser Verbindung aus: Aristoteles, der den Sinn des Wortes Metaphysik für die Philosophiegeschichte bestimmt hat, macht die Struktur der Aussage, als einfachsten Wahrheitsträgers im Logos, zur Grundlage seiner Metaphysik. Der Primat der Aussage bleibt seither in der philosophischen Tradition unbestritten, bis Heidegger, ein Aristoteliker im echten Sinne des Wortes, ihn erstmals in Zweifel zieht. Der Versuch Heideggers, eine Konzeption der Wahrheit, die nicht mehr von der Aussage ausgeht, zum Fundament des postmetaphysischen Denkens zu machen, kennzeichnet sowohl seine Ontologie als auch seine Sprachphilosophie. Ist aber dieses Ziel realisierbar? Und was ist der Grund, dass Aristoteles, der Begründer der Philosophie des Seins, so viel Wert auf die Struktur der Aussage legte?