Umweltschadstoffe, metabolisches Syndrom und Demenzkrankheiten
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Das Anliegen dieses Buches ist es, in der Öffentlichkeit, im öffentlichen Gesundheitswesen und Umweltschutz, aber auch bei den medizinischen Fachbereichen der Inneren, Umwelt-, Arbeits- und Sozialmedizin, sowie den Praktikern der ambulanten und klinischen Medizin und nicht zuletzt bei den betroffenen Patienten und ihren Interessenvertretungen auf den in der neueren Fachliteratur dargestellten und erwiesenen Zusammenhang zwischen Umweltbelastungen im weitesten Sinne einerseits – Ernährung, psychischer Stress, Fremdstoffe und Umweltschadstoffe – und den Krankheiten des Metabolischen Syndroms (Diabetes Typ II, Kardiovaskuläre Krankheiten, Adipositas) sowie neurodegenerativen und Demenzkrankheiten andererseits hinzuweisen und dies anhand der dokumentierten Fakten zu begründen. Bislang galt in der präventiven Medizin fast ausschließlich das Paradigma, dass die Krankheiten des Metabolischen Syndroms, darunter insbesondere die krankhafte Fettleibigkeit (Adipositas), auf falsche Verhaltensdispositionen der betroffenen Patienten zurückzuführen seien. Falsche und übermäßige Ernährung, Drogenkonsum sowie Bewegungsmangel werden als Hauptfaktoren dieser Krankheiten selbst von maßgeblichen internationalen Organisationen wie die OECD propagiert. Präventionsprogramme des öffentlichen Gesundheitswesens und der Krankenkassen setzen nahezu ausschließlich auf Schulungen, um dieses Verhalten zu ändern. Betroffene Patienten sehen sich daher in der Öffentlichkeit und in ihrem persönlichen Arbeits- und Familienumfeld einer herabsetzenden und diskriminierenden Behandlung ausgesetzt. Schließlich seien sie an ihrer Krankheit und deren sozialen Folgen selbst Schuld, sie tun zu wenig für Ihre Gesundheit. Da auch der Zusammenhang zwischen den Krankheiten des Metabolischen Syndroms und Demenzkrankheiten immer offensichtlicher wird, wird auch die zunehmende Häufigkeit der Demenzkrankheiten in der Bevölkerung letztlich auf Verhaltensdefizite der einzelnen Betroffenen zurückgeführt. In dem vorliegenden Buch soll anhand von wissenschaftlich erhobenen Fakten begründet werden, dass es eine ganze Reihe von Krankheitsfaktoren gibt, die nicht von den einzelnen Betroffenen und deren Verhalten zu verantworten sind, sondern die in den sich verändernden Bedingungen der Umwelt und der gesellschaftlichen Lebens- und Arbeitsverhältnisse zu suchen sind. Für das öffentliche Gesundheitswesen und den politischen Umweltschutz ergeben sich aus diesen Erkenntnissen Ansatzpunkte für veränderte Präventionsmaßnahmen, die nicht bei individuellen Ermahnungen und Umschulungen von einzelnen Betroffenen stehen bleiben dürfen. Der Schutz der gesamten Bevölkerung vor Stress- und Schadstoff-belasteten Arbeits- und Lebensverhältnissen muss demnach im Vordergrund stehen, Lebensmittel müssen beispielsweise von schädlichen Zusatzstoffen und unnötiger Zuckerbelastung freigehalten werden.